19.11.2006 Schütz: EXEQUIEN
Schütz komponierte seine Exequien 1635/36 anlässlich des Todes seines Landesherren Heinrich Posthumus Reuß. Der Fürst hatte noch zu seinen Lebzeiten eine Sammlung von Bibelversen und Liedtexten zusammengestellt, mit denen sein Sarg beschriftet werden sollte.
Die Exequien (lat. exequiae) beinhalten die Riten beim letzten Geleit. Je nach Gelegenheit umfassen sie drei oder weniger Stationen, in deren Verlauf eine Reihe liturgischer Gesänge vorgetragen werden. Heinrich Schütz ordnete die Sprüche zu einem Concert in Form einer Missa, nach Art des lateinischen Kyrie und Gloria. Ergänzt wird das Concert durch eine doppelchörige Motette über den Bibeltext der Predigt bei der Beisetzung. Danach folgt das doppelchörige Canticum Simeonis als Höhepunkt. Zur Würdigung der Verdienste seines Freundes Heinrich Posthumus Reuß stellt Schütz der Druckfassung ein Nachrufgedicht voran. Mit dieser Komposition wurde auch gleichzeitig der Ablauf der Totenfeier festgelegt:
- Teil 1: Exequien – Concert in Form einer teutschen Missa, Gemeindegesang – Hertzlich lieb hab ich dich oh Herr, Predigt über den Bibeltext – Herr wenn ich nur Dich habe,
- Teil 2: Motette über den Text der vorangegangenen Predigt,
- Teil 3: Canticum Simeonis und schließlich die Senkung des Sarges in die Familiengruft
Ort: Martinsmünster | Lauingen
Termin: 19. November | 17 Uhr